Am 27. Januar 1997 übernahm ich die ehemalige Praxis von Frau Arabin in der Freier-Grund-Straße 22, nachdem ich zuvor dort bereits als Assistenzzahnarzt gearbeitet hatte.
Da das Haus und Grundstück der Gemeinde gehörten, war bereits damals schon klar, dass wir noch nicht in unseren endgültigen Räumen angekommen waren.
Das hielt uns jedoch nicht davon ab, die Räume aufwändig umzubauen und mit den für die damalige Zeit neuesten technischen Geräten und Instrumenten auszustatten.
Ich habe alle damaligen Mitarbeiterinnen übernommen, denn als Zugezogener in Burbach konnte ich mit Ihnen nur gewinnen.
Sie kannten ihre Patienten und den Praxisablauf aus dem Effeff, und mein Plan ging auf. Die Praxis lief von Anfang an gut und schnell fassten die Patienten Vertrauen zu mir.
Work-Life-Balance zwischen Bohrer und Legosteinen
Für uns als junge Familie war das Gebäude äußerst praktisch; im Erdgeschoss konnten Papa und Mama arbeiten, während in den Obergeschossen die vier Kinder heranwuchsen.
Auch sorgte die enge Verzahnung von Beruf und Familie für einen spontan lockeren Patienten-Zahnarztkontakt.
Immer wenn eines der Kinder Beschäftigung suchte, fand sich eine nette Patientenseele, die aus einem Bilderbuch vorlas oder eine Geschichte erzählte.
Das war für beide Teile gleichermaßen hilfreich: die Patienten nahmen gar nicht mehr wahr, dass sie in dem Wartezimmer eines Zahnarztes saßen und waren total entspannt.
Und wir Eltern wussten unsere Kinder schnell integriert.
Zu dieser Zeit fanden auch noch regelmäßig Behandlungstage mit Vollnarkose-Behandlungen mit einem Anästhesisten in der Praxis statt. Etwa alle 3 Monate erfolgten dann größere Behandlungen und chirurgische Eingriffe an den schlafenden Patienten.
Durch Änderungen der Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem konnten diese Leistungen zu meinem Bedauern einige Jahre später nicht mehr angeboten werden.