Immer bereit – auch für einen medizinischen Notfall
Als unser Patient vertrauen Sie uns. Sie wissen, dass Sie bei uns in guten Händen sind. Aber wie ist das, wenn etwas passiert, womit ein Patient nicht rechnet und er bei uns einen medizinischen Notfall erleidet? Das können vergleichsweise harmlose Situationen sein, wie plötzlicher Schwindel oder Übelkeit. Es kann aber auch dramatischer kommen, ein schwerer Asthmaanfall zum Beispiel oder eine sich abzeichnende Unterzuckerung.
Damit wir auch in solchen Situationen richtig vorbereitet sind, absolvieren wir regelmäßig praktische Notfallkurse. Mitte März hatten wir eine Auffrischung unserer medizinischen Notfallkenntnisse. Lesen Sie, was wir an diesem Tag gemacht haben.
Wie definiert sich medizinischer Notfall?
Ein medizinischer Notfall liegt dann vor, wenn es bei einem Menschen zu einer lebensbedrohlichen Störung des Bewusstseins, der Atmung und des Kreislaufs, des Wasser-Elektrolythaushaltes und des Stoffwechsels kommt, was zum Beispiel bei Herzinfarkten, Schlaganfällen oder auch Hypoglykämie der Fall wäre.
Es handelt sich also um Situationen, in denen Gefahr für Leib und Leben des oder der Betroffenen besteht oder nicht ausgeschlossen werden kann.
Deshalb ist es überlebenswichtig, dass in einem medizinischen Notfall sofort und adäquat gehandelt werden kann – das heißt, mit den richtigen Mitteln zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.
Wie verhalten wir uns in einem Notfall?
Und genau dieses richtige Handeln mit den richtigen Mitteln stand im Zentrum unseres Notfall-Trainings.
Wie bei allen ernstzunehmenden Notfallsituationen, ist der Notruf die erste und wichtigste Handlung. So stellen wir sicher, dass bald kompetente Hilfe eintreffen wird.
Nur eine Unterstützung durch den Notarzt stellt die Weiterversorgung und den Abtransport des Notfallpatienten in eine Klinik sicher.
Bis der Notfallarzt jedoch eintrifft, kommt dem Zahnarztteam die entscheidende Rolle zu. Jetzt muss sich erweisen, ob das Team die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe sicher beherrscht.
Unter Basismaßnahmen versteht man:
- die Freihaltung der Atemwege
- die Herzdruckmassage zur Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs
- die zusätzliche Versorgung mit Sauerstoff
- Medikamentenverabreichung
Und genau diese waren die einzelnen Lernziele des eintägigen Notfallkurses, den wir Mitte März zusammen mit einer anderen Praxis – in deren Praxis – durchführten.
Was genau haben wir gemacht?
Den Anfang machte eine theoretische Einführung in die typischen Notfallsituationen und wie man sie erkennen kann.
Besprochen wurde auch der in diesem Moment so entscheidende praxisinterne Ablauf, die Verteilung der Aufgaben unter den Helfern, die Kontrolle der ergriffenen Maßnahmen und Anweisungen sowie die korrekte Lagerung des Patienten, um eine effektive Reanimation überhaupt erst zu ermöglichen.
In der Basisreanimation übten wir an einem Dummy, also einer lebensgroßen Puppe, welche über außen angebrachte Anzeigeinstrumente direkte Rückmeldungen über die Qualität der Wiederbelebungsmaßnahmen gibt.
So ist es für uns immer wieder eindrucksvoll, wie lange eine oder zwei Minuten dauern können, wenn man eine konsequente Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen muss. Denn es erfordert viel Kraft und Ausdauer, die Druckmassage im richtigen Rhythmus und der richtigen Drucktiefe durchzuführen.
Da ist es eine große Erleichterung, einen zweiten ausgebildeten Helfer in der Nähe zu haben, der zur Ablösung bereitsteht.
Zur Beatmung stehen heute zum Glück sehr einfach anzuwendende und hocheffektive Hilfsmittel zur Verfügung. Wir konnten alle die Verwendung des Larynx-Tubus und die richtige Beatmung mittels Sauerstoffflasche und Beatmungsbeutel üben und den Erfolg an der Puppe kontrollieren.
Eine stabile Seitenlage gehört ebenfalls zu den Basishandlungen, die im Notfall vorgenommen werden müssen. So wird das Notfallopfer davor bewahrt, an der eigenen Zunge oder an Erbrochenem zu ersticken.
Zu guter Letzt überprüften wir unseren Erste-Hilfe-Koffer, ob dort alle notwendigen Notfallmaterialien vorlagen. Dieser Notfall-Koffer steht an einer gut zugänglichen Stelle in unserer Praxis und muss regelmäßig auf abgelaufene Inhalte kontrolliert sowie entsprechend ergänzt werden. Außerdem muss jeder Mitarbeiter wissen, was sich darin befindet und wie es zu verwenden ist.
Warum müssen wir den Notfallkurs durchführen?
Jeder Mensch kann in die Lage kommen, dass eine Notfallsituation eintritt – im Prinzip zu jeder Zeit und an jedem Ort. Da wir täglich einige Patienten behandeln, kann es natürlich passieren, dass eine Notfallsituation gerade zufällig bei uns in der Praxis eintritt.
Das gehört unzweifelhaft zu den unerwarteten und einschneidenden Geschehnissen in einer Praxis und tritt zum Glück sehr selten ein. Dann jedoch ist es entscheidend, gut vorbereitet zu sein, denn in diesem Moment bleibt keine Zeit mehr für Überlegungen.
Das schreibt auch unserer Berufsordnung so vor, in der es heißt, dass Zahnärzte und deren Teams alle zwei Jahre ihre Kenntnisse in der Notfallversorgung erneuern und auch dokumentieren müssen.
Für uns gleich zwei triftige Gründe, diesen Tag des Notfall-Trainings aufmerksam mit zu gestalten.
Was hat uns dieser Tag gebracht?
Einmal davon abgesehen, dass es für Angehörige medizinischer Beruf Pflicht ist, alle zwei Jahre ihre Kenntnisse in der Notfallbehandlung zu erneuern, hat uns diese Weiterbildungsmaßnahme wieder mehr Sicherheit und Routine und somit Sicherheit für Ihren Aufenthalt bei uns gebracht. Zusätzlich wiederholen wir das Erlernte auch in der Praxis in Teamsitzungen, wobei die Notfallsituation durchgespielt wird.
Denn nur, was man übt, kann in einem tatsächlichen Notfall schnell und vor allem korrekt abgerufen werden.
Das gibt uns die beruhigende Sicherheit, dass wir in einem Ernstfall jederzeit als eingespieltes Team Erste-Hilfe-Maßnahmen korrekt und effizient durchführen können.
Und auch Sie, als unser Patient, können beruhigt sein, dass wir auch in solch einer Extremsituation ein kompetentes und eingespieltes Team sind.