Plastikdeckel gegen Polio
Möchten Sie in einer Kette mit Bill Gates und seiner Ehefrau stehen? Ja? Dann helfen Sie uns, gemeinsam mit ihnen und der Kampagne End Polio Now die Wildvirusübertragung der Poliomyelitis oder Kinderlähmung zu stoppen.
Ein für alle Mal.
Denn in nur noch drei Ländern der Erde wird dieses Virus wild verbreitet, in allen anderen ist diese schreckliche Krankheit dank frühzeitiger Impfmaßnahmen ausgerottet.
Wie Sie uns und vor allem den unzähligen Kindern helfen können? Ganz einfach – sammeln Sie Ihre alten Plastikdeckel und bringen Sie diese zu uns in die Praxis nach Burbach-Wahlbach. Klingt zu einfach?
Dann lassen Sie mich etwas weiter ausholen.
Mit einem Schluck gegen Kinderlähmung
Ende des letzten Jahrhunderts war die Polio, wie sie kurz und prägnant genannt wird, eine der gefürchtetsten Viruserkrankungen, die vor allem Kleinkinder bis zum fünften Lebensjahr befiel.
Der Erreger, der sich am meisten in kontaminiertem Wasser befindet, befällt das Zentralnervensystem und ist unheilbar.
Die Folgen sind vollständige Lähmung oder sogar der Tod.
Eine frühzeitige Impfung kann dies jedoch sicher verhindern und es ist den verschiedenen Hilfswerken gelungen, in den letzten Jahren die weltweite Verbreitung des Virus damit glücklicherweise zu unterbinden. Der Erfolg gibt allen Beteiligten Recht, denn innerhalb 30 Jahre ist die Gefahr an Poliomyelitis zu erkranken weltweit um 99,9 Prozent gesunken.
Statt 350.000 Fälle in 1988 auf nur 22 in 2017.
Lediglich in drei Ländern der Erde ist die Verbreitung des Virus nicht unter Kontrolle, und der Verein Deckel drauf e.V. unterstützt mit vielen weiteren uneigennützig agierenden Institutionen derzeit die weltweite Kampagne „End Polio Now“.
Ziel dieser Organisationen ist, dass jedes Kind die Möglichkeit einer Impfung erhält und kein Kind mehr an der unheilbaren Krankheit Poliomyelitis erkrankt oder gar sterben muss. Nähere Informationen zu dieser Kampagne finden Sie auf der Homepage End Polio Now.
Plastikdeckelsammelaktion in der Praxis Andreas Hager
Entsprechend den uns genannten Informationen kostet die Einzeldosis einer Schluckimpfung gegen Polio 50 US-Cents inklusive aller Kosten.
50 Cents oder umgerechnet 0,44 Euro. Und jetzt kommt’s: ein Kilogramm Plastikdeckel sauber zu Granulat recycelt, bringt etwa genau diesen Erlös.
Diese Idee finden wir so gut, dass wir mit dem gesamten Zahnarztteam Andreas Hager an dieser Aktion mitmachen und unsere Patienten bitten, uns darin zu unterstützen.
In unserer Zahnarztpraxis in Burbach Wahlbach steht ein entsprechender Behälter, der Ihre alten Plastikdeckel aufnimmt.
Es ist wichtig, dass es wirklich nur kleinere Plastikdeckel sind, etwa solche von Pfandflaschen oder Milchkartons.
Hintergrund für diese Begrenzung ist, dass die Maschinen für die Granulierung ein passendes Mahlwerk benötigen und bei erhöhten Größenunterschieden das Material nicht mehr verarbeitet werden kann.
Mehr dazu lesen Sie hier:
Die gesammelten Kunststoffdeckel werden dem Recyclingkreislauf zugeführt und gehen direkt in die Wiederverwertung.
Dort werden sie zu Granulat geschreddert/zerkleinert und danach als Regranulat mit frischem Granulat vermischt. Aus dieser Mischung werden dann andere Produkte wie beispielsweise Rohre, Gartenbänke, neue Kunststoffdeckel oder Gartenrechen hergestellt.
500 Deckel für ein Leben ohne Kinderlähmung
Wussten Sie übrigens, dass es mindestens 500 Plastikdeckel benötigt, um ein Kilogramm Plastikgranulat zu erzeugen?
Nein? Wir auch nicht. Und es dauert ganz schön lange, bis man 500 Plastikdeckelchen beisammen hat. Deshalb ist die Aktion auch nicht begrenzt. Der uneigennützige Verein Deckel drauf e.V. und die Organisation End Polio Now planen diese Aktion auf unbegrenzte Zeit aufrecht zu erhalten.
So lange, bis kein Kleinkind mehr Gefahr läuft, an Kinderlähmung zu erkranken oder gar zu sterben.
Auch wenn die Erfolgsquote schon so immens hoch ist, ist die Gefahr der Verschleppung des Virus in andere Länder immer noch gegeben.
Deshalb unsere dringende Bitte an unsere Patienten: machen Sie mit bei dieser Sammel- und Spendenaktion und helfen Sie mir und meinem Team, den Kampf gegen Polio zu unterstützen.
In der Zahnarztpraxis so wenig Plastikmüll wie möglich
Was Sie vielleicht noch interessieren dürfte: Generell versuchen wir in unserer Praxis – der Umwelt zuliebe – die Verwendung von Plastik auf das mögliche Mindestmaß zu begrenzen. Das ist im Medizinbereich naturgemäß schwierig, da die Hygieneanforderungen beachtet werden müssen und wir die Verwendung von Einmalartikel per Gesetzgeber vorgeschrieben bekommen.
Somit lassen sich viele Einmalartikel nicht durch plastikfreie Varianten ersetzen. Denken Sie nur an die Einmalhandschuhe, die wir während einer Behandlung mehrmals wechseln müssen.
Wir verwenden aber zum Beispiel als Spülbecher für die Patienten Keramikbecher, die nach jeder Benutzung im Thermodesinfektor sterilisiert und keimfrei gemacht werden.
Auch verzichten wir auf Plastikvorlagen („Lätzchen“) und verwenden stattdessen Baumwoll-Tücher, die nach jeder Benutzung in der Kochwäsche aufbereitet und zur Wiederverwendung bereitgestellt werden.