• Mundgeruch, das unangenehme Übel , das im Atem liegt

Jeder Zweite unterschätzt Mundgeruch

Und nur jeder fünfte Bundesbürger weiß, was eine Parodontitis ist. Und über die Hälfte bringt das Symptom Mundgeruch mit der Krankheit Parodontitis gar nicht in Verbindung.

Das bringt eine repräsentative Forsa-Umfrage zutage, die die Bundeszahnärztekammer vor kurzem veröffentlichte.

Dabei ist Parodontitis mittlerweile eine Volkskrankheit, so häufig wie sie auftritt.

In meiner Artikelserie zum Thema Parodontitis habe ich ausführlich dazu Stellung genommen.

Aber was hat es nun mit dem lästigen Mundgeruch zu tun? Denn unter chronischem Mundgeruch leiden circa 25 Prozent der Deutschen.

Darüber und was wir Zahnärzte gemeinsam mit Ihnen tun können, möchte ich heute schreiben.

Wie entsteht Mundgeruch?

Um es gleich vorneweg zu sagen – Mundgeruch kommt in den seltensten Fällen von einem übersäuerten Magen. Nein, rund 95 Prozent aller Ursachen für Mundgeruch liegen lokal im Mund- oder Rachenraum und sind Folge einer unzureichenden Mundhygiene:

Folgende Haupt-Ursachen spielen beim Entstehen von Mundgeruch eine Rolle:

  • Zahnbelag (Plaque): An schwer zugänglichen Stellen oder in den Zahnzwischenräumen sammeln sich Bakterien, die Mundgeruch verursachen können. Schwer zugänglich sind alle Stellen an die Sie mit Ihrer Zahnbürste nicht hinkommen. Die Zahnzwischenräume, Zahnfleischtaschen, der Zahnfleischrand.
  • Zungenbelag: Die meisten Bakterien leben auf der Zunge. Zwar können Sie nie alle Bakterien entfernen (was weder erwünscht noch physiologisch ist), aber sie in Schach zu halten lohnt sich. Zungenreiniger helfen hierbei.
  • Mangelnde Prothesenreinigung: Herausnehmbare Prothesen sollten, wie die eigenen Zähne auch, täglich gründlich manuell gereinigt werden. Das beugt üblen Gerüchen und wachsenden Belägen und Verfärbungen vor.
  • Essen und Genussmittel: Zwiebel und Knoblauch sind die Klassiker. Aber kaum jemand denkt bei Mundgeruch an Alkohol, Rauchen und Kaffee. Dabei verursachen diese Genussgifte ebenfalls einen schlechten Atem.
  • Essensrückstände im Mund: Oft unentdeckt und winzig, können sich Essensreste zwischen den Zähnen oder sogar an den Mandeln oder im Rachen verfangen. Kommen nun Bakterien hinzu, die diese Essensreste zersetzen, führen deren Abfallprodukte dabei ebenfalls zu Mundgeruch.

Krankheitsbedingter Mundgeruch

Nicht immer sind ungenügende Zahnpflege oder die Ernährung am Entstehen von Mundgeruch beteiligt. Manchmal sind körperliche Ursachen oder Krankheiten die Auslöser. Wie zum Beispiel:

  • Verminderter Speichelfluss: Durch Schnarchen, Atmen mit offenem Mund, aber auch mit zunehmendem Lebensalter oder beim Fasten trocknet der Mund aus. Erkrankungen der Speicheldrüsen wie das Sjögren Syndrom reduzieren ebenfalls die Speichelproduktion. Der Selbstreinigungs- und Befeuchtungseffekt von Speichel entfällt und es kommt neben einem unangenehm trockenen Mund sowie Problemen beim Schlucken oder Sprechen auch zu Mundgeruch.
  • Mundschleimhautentzündungen: Vor allem bei Kindern greift eine Herpesinfektion gelegentlich in den Mundraum über und verursacht die sogenannte Gingivostomatitis herpetica (Mundfäule). Hier erzeugen die Abfallprodukte der bakteriellen Infektion den unangenehmen Geruch.
  • Mundschleimhautveränderungen, hervorgerufen durch eine Pilzinfektion, beispielsweise Candida albicans, oder Geschlechtskrankheiten, wie zum Beispiel Syphilis, zeigen sich auch durch Mikrowunden in der Mundschleimhaut, die ideale Haftstellen für Bakterien sind.
  • Mandelentzündung (Tonsillitis): Besonders bei der chronischen Mandelentzündung bilden sich Ablagerungen, die unangenehmen Geruch verursachen. Gerade, wenn Sie oft unter Halsschmerzen leiden, sollte das berücksichtigt werden.
  • Reflux aus dem Magen: Kommt es immer wieder zum Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, verursacht das nicht nur brennende Schmerzen, sondern häufig auch unangenehmen Atem und Mundgeruch. Hier muss dann der Hausarzt tätig werden.
  • Tumore im Mund und Rachen können ebenfalls der Grund für Mundgeruch sein.
  • Karies (Zahnfäule): Löcher in den Zähnen bieten Bakterien ideale Plätze zum Einnisten. Hier tritt Mundgeruch in der Regel immer wieder, auch einige Stunden nach dem Zähneputzen, erneut auf.
  • Gingivitis: Zu erkennen an gerötetem und leicht geschwollenem, sowie bei Berührung blutendem Zahnfleisch. Diese vorerst noch auf das Zahnfleisch begrenzte Entzündung lässt sich durch regelmäßige Mundhygiene noch rückgängig machen.
  • Parodontitis: Anders verhält es sich hier. Diese durch Veranlagung, nachlässiges Zähneputzen oder bei Erkrankungen wie Diabetes entstandene Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates, muss unbedingt systematisch und nachhaltig behandelt werden. Nur so lassen sich die bakteriellen Einlagerungen in den vergrößerten Zahnfleischtaschen reduzieren und der daraus resultierende starke Mundgeruch eliminieren.
  • Abszesse und Fisteln: Auch bei einer Entzündung des Wurzelkanals und Austritt von Eiter aus dem Kieferknochen können unangenehme Gerüche entstehen. Hier hilft meist eine gründliche Wurzelkanaltherapie, um sowohl die Entzündung als auch den Mundgeruch zu beseitigen.

Vorbeugung ist das beste Gegenmittel

Gut, das ist klingt jetzt paradox. Doch was ich meine, ist Ihnen bestimmt klar. Ein sauberer Mund mit sauberen Zähnen ist die beste Voraussetzung, niemals dauerhaften Mundgeruch zu bekommen.

Und vorbeugend gibt es, wie der Name es bereits sagt, eben die Prophylaxe. Oder die professionelle Zahnreinigung.

Wir haben in meiner Praxis seit nahezu 20 Jahren mit der SOLO-Prophylaxe die besten Ergebnisse, was Zahngesundheit und Zahnsauberkeit angeht, erzielen können.

Unsere Patienten, die sich von dieser Mund- und Zahnpflege haben überzeugen lassen, sind immer noch begeistert. Das bestätigen sie uns immer wieder bei ihren Routineuntersuchungen.

Wir kennen kein anderes Prophylaxesystem, das häusliche Mundhygiene und professionelle Zahnreinigung so effektiv miteinander verbindet.

Wenn Sie wissen möchten, was es mit diesem Prophylaxekonzept auf sich hat, lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch von uns beraten.

Wir informieren Sie gerne.