• Zahnersatz in der Praxis Andreas Hager, Zahnarzt Burbach-Wahlbach, Siegerland

Welche Arten von Zahnersatz gibt es?

Und was sind ihre Vor- und Nachteile

Wer sich bereits einmal über Zahnersatz informiert hat oder notgedrungen damit auseinandersetzen musste, ist schnell ob der Flut an Möglichkeiten überfordert.

Jede Variante ist sowieso die beste und alles ist irgendwo immer noch weißer, noch schneller und vor allem billiger bei selbstverständlich bester Qualität zu bekommen. Da ist man schnell mehr verwirrt als informiert.

Aus diesen Gründen habe ich diesen Artikel für Zahnersatz erststellt. Er bietet eine erste Orientierung zu dem Thema. Es liegt in der Natur einer Übersicht, dass dabei nicht jede Variante und denkbare Kombination aufgeführt werden kann.

Auch die Kostenseite habe ich außen vor lassen müssen.

Denn je nach Versicherungsverhältnis und -vertrag sind die Erststattungen höchst unterschiedlich und sollten immer durch einen eingereichten Kostenplan vorab geklärt werden.

Maßnahmen für Zahnersatz bedürfen einer guten Planung

Damit eine prothetische Behandlung erfolgreich verläuft, ist eine gute Planung und Vorbereitung unabdingbar.

Am Anfang steht immer eine eingehende Untersuchung, auch mit Röntgenbildern, in der Praxis Ihres Vertrauens. Möglicherweise sind dazu auch mehrere Termine und gegebenenfalls noch der Rat fachlich spezialisierter Kollegen notwendig.

Sie sehen schon: „mal eben“ noch eine „Zweitmeinung“ einzuholen, kann sehr aufwändig sein, denn auch hier muss die ganze Planung neu durchlaufen werden.

Zuweilen muss auch erst das Ergebnis von Vorbehandlungen, zum Beispiel einer Parodontitisbehandlung, abgewartet werden. Um sicher sein zu können, bei der Planung und Beratung Ihre Wünsche mit dem medizinisch machbaren in Einklang bringen zu können.

Im Verlauf der Behandlung können zudem mehrere Einzelschritte und Anproben notwendig werden. Zuweilen auch noch Anpassungen nach der Eingliederung.

Jeder Zahnersatz, vom einfachsten bis zum aufwändigsten, ist ein Unikat. Ein individuell nur für Sie hergestelltes Einzelstück, das es so kein zweites Mal auf der Welt gibt.

Teil 1 – Festsitzender Zahnersatz

Kronen

Eine Krone ersetzt verlorene Zahnsubstanz an einem noch vorhandenen Zahn, wenn dieser durch eine Füllung nicht mehr dauerhaft wiederhergestellt werden kann.

Wir unterscheiden dabei zwischen Voll- und Teilkronen.

Die Vollkrone wird über den vorher in Umfang und Höhe reduzierten Zahn – wie ein Hut – gestülpt und mit dem Zahn fest verbunden. Die Vollkrone umfasst also den gesamten Zahn ringsherum bis zum Zahnfleischrand.

Die kleine Schwester der Krone ist die Teilkrone. Wie der Name andeutet, werden durch sie nur Teile des Zahnes einbezogen. So kann noch vorhandene gesunde Zahnsubstanz geschont werden.

Teilkronen orientieren sich in ihrer Ausdehnung also an den individuell vorhandenen Schäden und können sehr unterschiedlich in ihrer Form ausfallen.

Es gibt heutzutage viele verschieden Arten und Herstellungsweisen von Kronen, so dass sich häufig die Frage nach der besten Variante stellt. Um es vorweg zu sagen, die beste Krone, die eine, die alles kann, gibt es nicht.

Der Klassiker: die Goldkrone

Diese rein aus Metall gefertigte Krone wird häufig aus einer hochedelmetallhaltigen Legierung („Goldkrone“) hergestellt, da sich so die präzisesten Ergebnisse erzielen lassen.

Aber auch edelmetallfreie Legierungen sind mit Einschränkungen möglich.

Der Vorteil der rein aus Metall bestehenden Kronen ist jedoch ihre überragende Haltbarkeit, da keinerlei Brüche auftreten.

Mehrere Jahrzehnte sind keine Seltenheit, wenn die Mundhygiene des Patienten entsprechend gut ist.

Ihr größter Nachteil liegt – neben der heutzutage häufig nicht mehr akzeptierten Optik – im Preis der Edelmetalllegierungen. Dieser hat sich seit meiner Studienzeit verzehnfacht.

Aber auch die hohe Leitfähigkeit in Bezug auf schmerzauslösende Temperaturen und elektrische Ströme ist ein Nachteil von Metallkronen.

Weiterhin sind immer mehrere Sitzungen und das Tragen von Provisorien zwingend erforderlich.

Tatsächlich ist der Anteil rein metallischer Kronen bei uns in der Praxis in den letzten Jahren auf Null gesunken.

Zahnfarbene Kronen

Nicht jedermann mag sichtbaren Zahnersatz in seinem Mund. Mittlerweile ist das ästhetische Bewusstsein der Menschen stark gestiegen, und das soll bei den Zähnen nicht aufhören.

Im Gegenteil. Nahezu 80 Prozent aller Deutschen wünschen sich gleichmäßige, weiße Zähne. Und wenn die Natur das nicht liefert, was bei vielen der Fall ist, kann man ihr ein wenig nachhelfen.

Deshalb sind die nachfolgenden Beispiele für Zahnersatz mittlerweile auch die am häufigsten nachgefragten.

Die Kombi: verblendete Metallkronen

Wer möchte, dass seine neue Krone zahnfarben aussehen soll – und das möchten fast alle Patienten – der hat die Wahl zwischen „verblendeten Metallkronen“ und „Vollkeramikkronen“.

Bei der verblendeten Metallkrone bleibt das Metallgerüst als Kern bestehen, doch wird es reduziert und im sichtbaren Bereich durch zahnfarbene Keramik ersetzt. Bei dieser Kronenart gibt es zwei Schwachpunkte:

  1. Die Verbindung von der Keramik zum Metall kann versagen und in der Folge kann es zu Abplatzungen von Keramik kommen.
  2. Darüber hinaus blockiert das Metallgerüst die natürliche Durchdringung des Zahnes mit Licht, was das Aussehen der Krone oft unnatürlich erscheinen lässt.

Die Ästhetin: Vollkeramikkrone

Bei den Vollkeramikkronen gibt es weitere zwei Unterarten. Die monolithische Krone besteht nur aus einem einzigen Keramikblock, ist also aus einem Stück gefertigt.

Wir stellen diese Kronen und Teilkronen computerunterstützt mit dem CEREC-System ohne lästige Abdrücke in der Praxis her. Da hier keine Materialverbindungen nötig sind, gibt es so gut wie keine Abplatzungen.

Jedoch sind die ästhetischen Möglichkeiten noch begrenzt. Allerdings gibt es mittlerweile auch Farbverlaufsblöcke, die die Farbschichtung des natürlichen Zahnes nachempfinden sollen und es ist möglich, durch weiteren Auftrag dünner Farbschichten das Aussehen näher an die benachbarten Zähne anzugleichen.

Bei der Vollkeramik—Verblendkrone wird, wie bei der verblendeten Metallkrone, im Labor ein hochfester Kern aus Keramik hergestellt, der dann mit zahnfarbener Keramik individuell überschichtet wird.

Diese Form der Krone stellt die ästhetischste, weil natürlich wirkende, Form eines Zahnersatzes dar.

Wie bei allen High-end Produkten spiegelt sich das auch im Preis wider.

Veneers – die unsichtbaren Korrekturen der Frontzähne

Und dann gibt es noch eine interessante Alternative: die Veneers. Wenn Frontzähne ästhetisch korrigiert werden sollen, ist es oft möglich, mittels vollkeramischer Verblendschalen („Veneers“) ein sehr schönes Ergebnis zu erzielen.

Hierdurch können verfärbte oder leicht schief stehende Frontzähne korrigiert, und aneinander angeglichen werden. Dazu muss oft relativ wenig von den Zähnen weggenommen werden.

Allerdings gibt es auch hierbei Grenzen. Wenn die Verfärbungen oder Fehlstellungen zu stark sind, oder bereits größere Füllungen in den Zähnen vorhanden sind, sind Veneers keine Option mehr.

Brücken, die die Lücke schließen

Eine, wenn nicht gar die am häufigsten verwendete Variante des festen Zahnersatzes ist die Brücke.

Bei einer Brücke werden die unmittelbar an die Lücke grenzenden Zähne für Kronen beschliffen. Mit diesen Kronen wird der zu ersetzende Zahn fest verbunden, so dass ein Werkstück entsteht.

Aber nicht nur einzelne, auch mehrere Zähne sowie mehrere, hintereinander liegende Lücken lassen sich so wieder mit Zähnen füllen.

Da eine Brücke hohen Belastungen ausgesetzt ist, müssen nicht nur die Nachbarzähne ausreichend stabil sein, auch die verwendeten Materialien müssen der Beanspruchung standhalten.

Daher haben – von wenigen Ausnahmen abgesehen – alle Brücken einen hochfesten Kern aus Metall oder Zirkonoxid, der dann zahnfarben verblendet wird.

Der Vorteil der metallbasierenden Brücken liegt in der zierlicheren Gestaltung – was bei Platzmangel von Vorteil sein kann.

Der Vorteil der Zirkonoxidbrücken liegt in ihrer Bioverträglichkeit und im Materialpreis. Sie stellen jedoch etwas höhere Anforderungen an den zur Verfügung stehenden Platz.

Fehlt ein Zahn im Frontzahnbereich und die Nachbarzähne sind kerngesund, ist die Zirkonoxid-Klebebrücke eine substanzschonende und ästhetische Alternative zur konventionellen Brücke.

Dabei wird der fehlende Zahn mittels einer kleinen Zunge an der geringgradig präparierten Rückseite eines Nachbarzahnes befestigt. So lässt sich eine Lücke von maximal zwei nebeneinander fehlenden Zähnen mit zwei einzelnen Klebebrücken versorgen.

Beidseitig verankerte Klebebrücken zum Ersatz von zwei oder mehr Zähnen sind aufgrund der im Frontzahnbereich einwirkenden Scherkräfte nicht möglich. Auch im Seitenzahngebiet haben sie sich nicht bewährt. Insgesamt haben diese Klebebrücken ein erhöhtes Risiko der Ablösung.

Der Star unter den Zahnersatzmöglichkeiten

Eine elegante Form einen fehlenden Zahn fest zu ersetzten, ist das Implantat.

Ein Implantat, von der Form an einen Dübel erinnernd, ersetzt die Wurzel eines Zahnes im Kieferknochen. Auf dieser künstlichen Wurzel wird dann eine Krone befestigt.

Implantate eignen sich aber nicht nur für den Ersatz einzelner Zähne. Auch größere Zahnlücken, bis hin zur festen Brückenversorgung vollkommen zahnloser Kiefer sind möglich.

Somit tragen Implantate nicht nur zur Schonung der eigenen Zahnsubstanz bei, häufig wird durch sie erst der feste Ersatz fehlender Zähne möglich.

Darüber hinaus bleibt der Knochen, der sich ohne Implantat zurückbilden würde, durch die funktionelle Beanspruchung erhalten und mit ihm auch die Kontur des Zahnfleisches, was gerade im sichtbaren Bereich ein enormer ästhetischer Vorteil ist.

Implantate aus Titan

Heutzutage werden mehrheitlich Implantate aus Rein-Titan verwendet. Durch seine Biokompatibilität und Gewebeverträglichkeit lagern sich bei der Einheilung die Knochenzellen direkt an die künstliche Zahnwurzel an, wodurch das Implantat fest im Knochen verankert wird („Osseointegration“).

Rein-Titanimplantate sind extrem belastbar, bruchfest und langlebig und besitzen eine dem Knochen vergleichbare Elastizität. Aufgrund der Vielfalt an Formen und Aufbauteilen lässt sich nahezu jedes prothetische Problem lösen.

Für diejenigen, die Implantate aus Rein-Titan nicht haben können oder möchten, gibt es auch Implantate aus Zirkonoxid, häufig auch Keramikimplantate genannt. Sie sind uneingeschränkt bioverträglich und besitzen eine hohe Biegefestigkeit und Härte.

Die Einheilzeit ist jedoch länger als bei Implantaten aus Rein-Titan und infolge der fehlenden oder nur eingeschränkt verfügbaren Aufbauteile lassen sich nicht alle prothetischen Anforderungen zufrieden stellend lösen. Zirkonoxid unterliegt einem gewissen Alterungsprozess und mangels Langzeitstudien ist es noch ungewiss, ob Implantate aus Zirkonoxid genauso beständig sind, wie Rein-Titan-Implantate.

Zur sicheren Verankerung eines Implantates bedarf es immer einer ausreichenden Menge stabilen Knochens. Fehlt dieser Knochen, ist in vielen Fällen ein Knochenaufbau mit sehr guter Prognose möglich.

Aber Implantate sind nichts „von jedem, für jeden“.

Neben der hohen Anforderung an das Können und die Zusammenarbeit von Chirurg, Zahnarzt und Zahntechniker, sind auch die Risikofaktoren zu beachten.

Zu diesen gehören beispielsweise starkes Rauchen, eine unzureichende Mundhygiene oder ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus.

Und Implantate benötigen zur Einheilung in den meisten Fällen zwei bis vier Monate, bevor der Zahnersatz darauf hergestellt werden kann. Ein „morgens implantiert, abends den Zahnersatz bekommen“ ist nur in sehr wenigen Fällen und dann auch nur mit provisorischem Zahnersatz möglich. 

Teil 2 – Herausnehmbarer Zahnersatz

Teilprothesen

Sind zu viele Zähne verloren gegangen oder die restlichen Zähne zu schwach, um festen Zahnersatz einzugliedern und sind überdies Implantate nicht möglich oder gewünscht, können die verlorenen Zähne mittels einer Teilprothese ersetzt werden. Sie stellt die häufigste Versorgungsform des herausnehmbaren Zahnersatzes dar.

Im Unterschied zum festen Zahnersatz werden die Kaukräfte in vielen Fällen nicht vollständig über eigene Zähne aufgenommen, sondern zu einem Teil auf den Kieferkamm und die Schleimhäute übertragen.

Steht bei fest eingesetzten Brücken im Wesentlichen der Ersatz der fehlenden Zähne im Vordergrund, kann herausnehmbarer Zahnersatz auch den Verlust von Zahnfleisch und die Rückbildung von Kieferknochen optisch – und bis zu einem gewissen Grade auch funktionell – ausgleichen.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen besitzen Teilprothesen ein Gerüst aus einer gegossenen Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung, daher werden sie auch als Modellgussprothesen bezeichnet.

Diese Legierung ist völlig korrosionsfrei und von sehr guter Mundbeständigkeit. Aufgrund ihrer Härte und Elastizität lassen sich große Spannen, aber auch kleinste Details verwirklichen.

Zudem lässt sie sich gut reparieren und ist sehr preisgünstig. Als Alternativen für das Gerüst stehen neben hochedelmetallhaltigen Legierungen und Titan auch metallfreie Varianten aus Kunststoff zu Verfügung. Da diese jedoch entweder sehr teuer oder aber nicht reparaturfähig sind, werden sie nur als Alternative eingesetzt, wenn beispielsweise eine Unverträglichkeit gegen Bestandteile der Metall-Legierung vorliegt oder Metalle grundsätzlich nicht gewünscht sind.

Aufbau einer Teilprothese

Teilprothesen umfassen aus Stabilitätsgründen beide Seiten eines Kiefers, auch wenn nur auf einer Seite Zähne ersetzt werden müssen. Dazu verläuft im Oberkiefer im hinteren Bereich des Gaumens ein dünnes Metallband von der einen zur anderen Seite, im Unterkiefer ein Bügel unterhalb der Innenseite der unteren Schneidezähne.

Unter günstigen Bedingungen kann der Verbinder im Oberkiefer auch entfallen und im Unterkiefer unauffällig in den Prothesenkörper integriert werden. Auf den Kieferkämmen ist das Gerüst mit einem zahnfleischfarbenen Kunststoff verkleidet, in den die Prothesenzähne aus Kunststoff eingelassen sind.

In sehr wenigen Einzelfällen sind auch einseitige Teilprothesen möglich. Ihre zahntechnische Herstellung ist jedoch sehr anspruchsvoll. Die Lagestabilität ist im Vergleich zur beidseitigen Variante schlechter und sie sind anfälliger für Reparaturen. Zudem stellen sie hohe Anforderungen an das manuelle Geschick bei der Ein- und Ausgliederung.

Verankerungsarten von Teilprothesen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Teilprothesen an den noch vorhandenen Zähnen zu verankern.

Prinzipiell sollen die Verankerungselemente eine Prothese im Mund sicher befestigen, dennoch aber die Entnahme problemlos ermöglichen. Dieser Widerspruch ist in der Regel sehr gut zu lösen, nur in Ausnahmefällen erfordert er Kompromisse.

Die einfachste Befestigung erfolgt über gegossene Klammern. Klammern sind kleine Metallarme, die den vorhandenen Zahn beiderseits umfassen und geringgradig der Kaufläche aufliegen. Sie halten die Prothese an der Stelle und übertragen einen Teil der Kaukräfte auf den Zahn.

Aufgrund ihrer Elastizität kann die Haltekraft ein- bzw. nachgestellt werden. Diese Art der Verankerung ist preisgünstig und erfordert nur minimale Einschleifarbeiten für die Auflagen am Zahn. Schwierig kann das Anbringen von Klammern im Bereich von bereits vorhandenen Kronen und Brücken sein – hier muss dann am Zahnersatz eingeschliffen werden, was problematisch sein kann.

Als größter Nachteil werden jedoch die häufig sichtbaren Klammern empfunden. Auch ist der Prothesenhalt oft nicht so fest wie gewünscht. Durch das ständige Aufbiegen der Klammern beim Einsetzen und Herausnehmen der Prothese lockert sich der Klammerhalt immer wieder.

Unauffällige Teilkrone – die Teleskopkrone

Als unauffällige Verankerungen stehen Kronen mit einem Geschiebe sowie die sogenannten Teleskopkronen, oder auch Doppelkronen genannt, zur Verfügung.

Bei den Geschiebekronen wird der zur Verankerung dienende Zahn mit einer Krone versehen, in die an unsichtbarer Stelle ein feinmechanisches Verankerungselement, das Geschiebe, eingebaut ist.

Die Haltekraft ist in der Regel einstellbar und bei einigen Ausführungen können auch Verschleißteile ausgetauscht werden. Geschiebe können in einzelne oder auch mehrere Kronen und auch Brücken eingearbeitet werden.

Der ideale Werkstoff sind metallbasierte Kronen. Metallfreie Varianten, z.B. auf Basis von Zirkonoxid, haben sich wegen der damit verbundenen Kompromisse nicht durchsetzen können.

Eine Teleskopkrone besteht aus einer Innenkrone, die direkt auf dem zuvor beschliffenen Zahn befestigt wird, und einer verblendeten Außenkrone, die in die Teilprothese eingearbeitet ist. Beim Einsetzen der Teilprothese wird die Außenkrone über die Innenkrone geschoben, wodurch eine sichere Verankerung entsteht.

Das ideale Material für Teleskopkronen sind Edelmetalllegierungen. Aber auch Nichtedelmetalllegierungen oder eine Kombination aus Keramik und Edelmetall sind möglich.

Für die Herstellung einer Teleskopkrone ist im Vergleich zur Geschiebekrone ein größerer Substanzabtrag notwendig. Je mehr Zähne mit Teleskopen versehen werden, desto besser ist eine solche Prothese zu erweitern, falls weitere Zähne entfernt werden müssen. Selbst nach Verlust eines Pfeilerzahnes kann sie durch einfache und schnelle Maßnahmen wieder angepasst werden. Bei ausreichender Anzahl und statisch günstiger Verteilung der Ankerzähne sind auch gaumenfreie Prothesen möglich.

Eine Sonderform stellt die herausnehmbare teleskopierende Brücke dar, bei der alle Kaukräfte vollständig durch Teleskopkronen aufgenommen werden. Sie besitzt das Aussehen und den Kaukomfort einer festen Brücke, ist aber einfacher zu reinigen und kann darüber hinaus selbst bei Verlust eines Pfeilerzahnes problemlos repariert werden.

Totalprothesen

Die Neuanfertigung von Totalprothesen bei völliger Zahnlosigkeit kommt nur noch selten vor.

Im Oberkiefer bedeckt sie den gesamten Gaumen und hält über einen Saugeffekt. Im Unterkiefer ist diese Haftung selten möglich, daher ist der Halt dort häufig eingeschränkt bis gar nicht vorhanden.

Die Prothese liegt dann lose dem Kieferkamm auf und muss von den Mundmuskeln gehalten werden. Die Kaukraft sinkt auf ca. ein Drittel und die Geschmacksempfindung ist vermindert. Die Herstellung erfordert viel Erfahrung und stellt eine der anspruchsvollsten prothetischen Versorgungen dar.

Implantate

Bei einem stark reduzierten oder geschwächten Restgebiss können zusätzliche Implantate die Haltbarkeit und den Komfort von Teilprothesen erheblich verbessern. Auch unzureichend sitzenden Totalprothesen verhelfen sie zu einer besseren Lagestabilität und erhöhten Kauleistung.

Selbstverständlich müssen für die Implantation die gleichen Vorraussetzungen erfüllt sein, wie bei festsitzendem Zahnersatz. Je nach Situation stehen zur Verankerung Geschiebekronen, Teleskopkronen oder spezielle Druckknopfsysteme zur Verfügung. 

Bedingt abnehmbarer Zahnersatz

Bei dieser eher seltenen Sonderform wird der Zahnersatz – meist auf Implantaten – so verankert, dass er von den Patienten nicht herausgenommen werden kann.

Äußerlich ähnelt er einer abnehmbaren Prothese und verbindet die Vorteile einer abnehmbaren Konstruktion mit dem Gefühl des festen Zahnersatzes. Er stellt aber hohe Anforderungen an die häusliche Mundhygiene und muss regelmäßig in der Zahnarztpraxis abgenommen und gereinigt werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Fazit zum Thema Zahnersatz

DEN Zahnersatz gibt es nicht. Vielmehr muss der Zahnarzt gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, welche Lösung in seinem Fall die beste ist.

Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle:

  • Die Mund- beziehungsweise Zahnsituation,
  • die vom Patienten gewünschte Ästhetik,
  • eventuelle Allergien und/oder Unverträglichkeiten
  • chronische Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes,
  • die anschließende und langfristige Pflege und Reinigung, die der Patienten bereit ist zu leisten,
  • die finanziellen Mittel, die der Patient bereit ist, aufzuwenden.

Somit kann ich nur empfehlen, sich im Fall eines gewünschten oder notwendigen Zahnersatzes mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens zu beraten und sich alle Vor- und Nachteile umfassend erklären zu lassen.

Für uns in meiner Praxis in Burbach-Wahlbach ist das eine Selbstverständlichkeit.